Stine in Mexiko
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Sábado, 29 de Enero – Neujahrsbericht

Ouh man, ich weiß gar nicht wo ich jetzt anfangen soll, es ist doch einiges passiert in den letzen 5 Wochen. Erstmal hatte ich Weihnachtsferien. In denen bin ich erst mal zu meinen Gastschwestern und meiner Gastmama gefahren, habe dort ein bisschen meinen Geburtstag gefeiert und bin dann am 24. Dezember an den Strand gefahren – in das Dorf in dem meine Gastmutter aufgewachsen ist. Dort habe ich dann eine sehr unkonventionelle Weihnacht verlebt. Eigentlich bestand sie nur aus einem schnellen Abendessen am Strand, bei dem nicht mal auf alle gewartet wurde, danach sind dann alle Unter-30-Jährigen in die Dorfdisco gegangen und haben die Nacht zum Tag gemacht. Bis zum 26. waren wir noch da und haben die Zeit vor allem mit gammeln und baden gehen verbracht. Dann sind wir wieder zurück nach Tuxtla gefahren, am nächsten Morgen gab es dann eine tolle Überraschung, wir alle haben uns eine furchtbare Magenkrankheit eingefangen. Am Tag vorher haben wir nämlich am einzigen Essensstand des Dorfes Mittag gegessen – sollte man nicht tun. Eine Woche lang konnte ich nicht wirklich essen und hätte das neue Jahr fast über der Kloschüssel verbracht – naja, ich lebe noch.

Silvester bin ich mit Aranza nach Lagunas gefahren, dort gibt es den Brauch, dass sich am 31. die Männer als Frauen verkleiden und andersherum, dann die Straße blockieren und tanzend Geld einsammeln. An diesem Tag haben wir über 6000 Pesos zusammen bekommen, also ca. 350€. Wir waren aber auch fast 30 Leute – das heißt dem einzelnen ist dann nicht mehr so viel geblieben. Vor allem hatten wir aber unseren Spaß. Abends haben wir erst mit der Familie das neue Jahr begrüßt. Aufgrund unserer Krankheit haben Aranza und ich es lediglich bei unseren 12 Weintrauben und ein bisschen Weißbrot belassen und neidisch die anderen beobachtet, die Huhn mit Gemüse und Kartoffelbrei gegessen haben. Um 2:00 Uhr morgens haben sich dann alle in dem Haus eines Freundes getroffen und teilweise bis um 11:00 Uhr durch gefeiert – ganz so lange haben wir es nicht ausgehalten, irgendwann hilft auch Cola nicht mehr, außerdem brauchten wir ja ein gutes Klo in der Nähe xD – um 5:00 Uhr haben wir in unseren Bettchen gelegen.

Meine Schwester musste am 3. Januar schon wieder zurück nach Tuxtla fahren, weil sie am 6. ihren ersten Tag in der Uni hatte (zumindest dachte sie das, letztendlich ging es dann doch erst am 18. los – typisch Mexiko) ich bin dann noch ein paar Tage länger geblieben, noch 2 Tage nach Oaxaca gefahren um dann am 10.01. wieder anzufangen zu arbeiten.

Ich habe ja vor den Ferien schon erzählt, dass sich wohl im neuen Jahr vieles ändern wird – danach sah es anfänglich auch aus. Am Montag wurde uns gleich unser neuer Arbeitsplatz gezeigt, ein neu eröffneter Kindergarten für vor allem einkommensschwache Familien, denn es muss nichts oder nur sehr wenig bezahlt werden. Sowohl Nadine als auch ich waren ein bisschen Skeptisch, denn keine von uns hat Erfahrung in der Arbeit mit den allerkleinsten. Am ersten Tag war ich sogar noch allein, denn Nadine ist zurück nach Oaxaca gefahren, weil ich Freund Geburtstag hatte. So stand ich dann da und wusste nicht so recht was ich tun sollte. Zu allem Unglück wurde ich gleich erstmal in die Gruppe mit den ca. 1-jährigen gesteckt, als ich die anfängliche Unsicherheit lief es dann meines Erachtens ganz gut. Nachmittags kamen dann 5 Jungs aus der Grundschule und ich wurde gebeten, mich mit ihnen zu beschäftigen. Ich war froh, denn die Arbeit mit den kleinen war doch sehr anstrengend – dann kam aber die Überraschung: Die „großen“ waren so ziemlich die schlimmsten Rabauken, die ich bis jetzt getroffen habe. Ich glaube sie haben vom ersten Moment an meine Unsicherheit gespürt und das hemmungslos ausgenutzt, sich ständig aus dem Raum gerannt, haben sich geschlagen und ihr volles Schimpfwortrepertoire präsentiert, Wörter die ich so noch nie gehört habe und das obwohl Schimpfwörter ja das erste ist, was man als Ausländer beigebracht bekommt. Die Jungs sind 6-7 Jahren – unglaublich! Wenn ich ehrlich bin, hat es mich da ein bisschen beruhigt, dass sich auch die anderen Erzieher nicht wirklich durchsetzten konnten – es lag also nicht nur an mir. 1,5 Wochen habe wir in dem Kindergarten gearbeitet, am Anfang kamen wir uns noch sehr überflüssig vor, habe uns aber mit der Zeit immer besser integriert – zumindest dachten wir das. Denn nach dieser Zeit wurde uns von unserer Mentorin plötzlich gesagt, dass wir am nächsten Tag dort nicht mehr hingehen sollen, warum weiß sie nicht aber man hätte sie angerufen um ihr das mitzuteilen. Nadine und ich waren erst mal völlig perplex. Klar, wir waren bestimmt keine große Hilfe aber auf jeden Fall eine Unterstützung, hinzu kommt, dass die Chefin des Kindergartens ja vorher wusste, dass wir nicht ausgebildet sind und auch als Englischlehrer hier sind und nicht als Kindergartenerzieher. Letztendlich war die Begründung, dass wir anscheinend keine Lust hatten zu arbeiten, dass wir ständig mit dem Handy telefoniert haben, dass einer von uns ein Kind hat fallen lassen und somit sei es besser, wenn wir nicht mehr nicht mehr dort hingingen. Sowohl die Geschichte mit dem Handy als auch die Geschichte mit dem Kind waren quatsch und auch dass wir keine Lust hatten, wobei es tatsächlich vorkam, dass wir tatenlos herumstanden, dass aber auch nur, weil wir wirklich nicht wussten, was wir tun könnten. Na ja, wir hätten es wirklich gerne versucht uns dort zu integrieren, aber es hat nicht sollen sein... Jetzt bin ich wieder wo ich vorher war, in der Secundaria. Mir wurde ja vor den Ferien gesagt, dass ich auf jeden Fall immer willkommen bin, trotzdem bin ich ein bisschen unsicher nach Teotongo gefahren, doch es war doch genauso wie es mir gesagt wurde. Ich hatte das Gefühl, dass sowohl Lehrer als auch Schüler sich wirklich gefreut haben, dass ich doch wieder zurück gekommen bin. Im letzten Jahr bin ich ja oft nachdem ich meinen Unterricht beendet habe schon zurück nach Tama gefahren. Inzwischen kommt das kaum noch vor – oft bin ich erst gegen 15:00 Uhr wieder zurück. Vor allem in letzter Zeit gibt es kaum noch normalen Unterricht, denn im Februar gibt es einen großen Wettbewerb zwischen den Secundarias Técnicas der Region und das in unzähligen Disziplinen: das geht von Leichtathletik über Basketball, Fußball hin zu Rechtschreibung, Schach, Mathematik und auch Englisch. In einer so kleinen Schule ist dann nahezu jeder Schüler eingebunden. Jeder Lehrer holt dann seine Schülerchen von Zeit zu Zeit aus dem Unterricht, oft bleiben dann Gruppen mit 4 oder 5 Schülern übrig – Unterricht wird dann nicht mehr gemacht, aber beschäftigt wollen sie dann doch werden. Und dazu werde ich dann oft gerufen, um mal wieder mein Spielerepertoire mit ihnen zu teilen. Inzwischen gehen mir aber langsam die Ideen aus, wer also gute Ideen hat bitte bitte schreibt einen Kommentar!!! Hinzu kommt, dass ich ja auch Schüler für den Englischwettbewerb präparieren muss. Das ist wirklich ein hartes Stück Arbeit, denn vor allem das Sprechen fällt vielen noch sehr schwer, aber das wird schon : )

So, ich glaube, das wichtigst der letzten 6 Wochen habe ich erwähnt, ach nee, eine kleine Sache fehlt noch – ich bin diese Woche das erste mal Auto gefahren, aber nicht mit einem bequemen und leichtgängigen PKW sondern mit einem großen alten Pick-Up, der es aushält, wenn ich es mal nicht schaffe einem Schlagloch auszuweichen xD Tja, ich gebe zu, es macht mir wirklich Spaß, obwohl ich noch super konzentriert bin sobald das Monster sich bewegt, aber ich habe ja erst eine Fahrstunde hinter mir...

Also meine lieben, bis bald, ich hoffe, ich schaffe es wieder öfter zu schreiben – dann werden die Berichte nicht so ellenlang wie dieser hier. Achso, nochmal: die Sache mit den spielen meine ich ernst, ich brauch Ideen!!!

Auf bald!


Jueves, 10 de Marzo 2010

Hallo liebe Leute! Endlich finde ich mal wieder Zeit ein bisschen was zu schreiben. Im Grunde passiert hier in letzter Zeit nicht viel, mein Tagesablauf ist im Grunde immer der selbe, das Aufstehen wird schwierige, ich glaube ich bin schon wieder reif für Ferien, auf die muss ich aber leider noch 4 Wochen warten. Ein Highlight gab es dann aber doch in den letzten Wochen, und das war der Besuch von meiner lieben Jessi... Am 18.02. ist sie abends völlig fertig in Mexiko City angekommen, obwohl sie ja schon 13 Stunden geflogen ist, haben wir uns trotzdem entschlossen gleich nach Oaxaca zu fahren. Da sind wir dann irgendwann morgens gegen 4 angekommen und erst mal schlafen gegangen. Am Samstag sind wir dann morgens – ich totmüde, jessi (wegen jetlag) top-fit – in die Ausgrabungsstätte Monte Albán, tatsächlich war das meine erste Ausgrabungsstätte, die ich je in Mexiko gesehen habe, auch wenn ich schon mal ein Jahr hier war – irgendwie peinlich... Abends sind wir dann natürlich auch ein bisschen weggegangen, Jessi war beeindruckt von der schönen mexikanischen Feierkultur, die für mich inzwischen ja schon normal geworden ist ; ). Am Sonntag sind wir dann über Umwege zum Árbol de Tule gefahren, einer riesigen, über 2000 Jahre alten Zypresse. Abends mussten wir dann auch schon wieder nach Tama fahren, denn Motang musste ich ja arbeiten. Jessi habe ich gleich mit in die Secundaria, wo sie gleich von Schülern und Lehrern herzlich empfangen und zum Frühstück eingeladen wurde. Nachmittags war dann endlich Bescherung, Jessi hatte 6 Kg Sachen für mich dabei, vor allem Schokolade und Gummibärchen – einfach wundervoll ! Einen Tag danach gingen die Wettbewerbe im nahegelegenen Yodocono los, von denen ich ja im letzten Bericht schon erzählt hatte. Das Event ging drei Tage lang, die Schüler sind Dienstag früh losgefahren und haben dann auch dort übernachtet. Meine Schüler waren erst Mittwoch Nachmittag dran, trotzdem wollte ich mit Jessi schon am Dienstag mit hin. Der Direktor der Schule hat dann mit meiner Chefin gesprochen, damit ich im Casa del Sol Dienstag und Mittwoch fehlen kann. Diese meinte dann, dass es ein wichtiges Event gäbe weshalb ich noch nicht mal Dienstag früh weg dürfte (obwohl das ja meine eigentliche Arbeitszeit ist). Abends hat sie mir dann erklärt, dass das Casa del Sol lange nicht mehr richtig sauber gemacht wurde – tolle Veranstaltung... Letztendlich haben Jessi und ich dann ausgeschlafen, sind zum Fluss und zu den Wasserfällen gegangen und haben dann in aller Ruhe zusammen mit Nadine in 1,5 Stunden alles sauber gemacht – ich war so sauer!

Am Mittwoch sind wir dann doch in aller Frühe zu den anderen gefahren um unsere Leute richtig anfeuert zu können. Der vermeintliche Englischwettbewerb war gar kein Wettbewerb sondern lediglich eine Demonstration der Arbeit in der Schule, trotzdem war ich doch mächtig stolz auf unsere Arbeit, denn wir waren die einzigen, die wirklich viel gesprochen haben, fast alle anderen haben Lieder einstudiert, ein Theaterstück war da doch was besonderes

Eine Nacht haben wir dann auch dort geschlafen. Eine Schule wurde als Unterkunft umfunktioniert, leider gab es aber nur eine Toilette für all die Leute und zum Duschen musste man eine Weile zu einem Privathaus laufen, dann im Zickzack zwischen Hühnern und Ziegen in das kleine Badezimmer gehen, wenigstens gab es heißes Wasser. Um das Essen hat sich der Elternrat unserer Schule gekümmert, dass Jessi auch dabei war, war gar kein Problem. Freitag hatten wir dann frei, damit sich die Schülerchen ein bisschen erholen können. Wir sind an dem Tag schwimmen gegangen und haben es uns so richtig gut gehen lassen. Am Abend sind wir dann wieder nach Oaxaca gefahren, jedoch nur zur Durchreise denn morgens früh wollten wir uns dann auf den Weg nach Puerto Escondido, also an den Strand machen. Abends wollten wir mal eben noch ein Bierchen trinken vorm schlafen gehen, haben dann aber so viele Leute getroffen, dass wir erst morgens um fünf wieder im Hostel waren. Da haben wir und entschieden, vielleicht eher die nähere Umgebung von Oaxaca genauer zu erkunden, bis zum Strand sind es nämlich mindestens 7 Stunden fahrt... Für den Samstag hatten wir noch keinen genauen Plan, ein bisschen durch die Stadt laufen, über den Markt gehen, solche Sachen halt. Aber dann haben wir zwei lustige Hippies im Hostel getroffen, die schon von sehen kannte, mit denen ich aber noch nie geredet habe. Die meinten dann, wir könnten doch mit ihrem Auto durch die Gegend fahren, sie wollten schon immer mal zu einer Ausgrabungsstätte fahren, die ca. eine Stunde entfernt liegt. Wir haben dann kurz entschlossen zugestimmt und sind dann in einem Auto mit nur einem Rückspiegel und ohne funktionierendem Tacho zur Pyramide Yagul und dann noch weiter nach Mitla gefahren – 2 wirklich beeindruckende Orte...

Am Sonntag waren wir dann wieder zu viert unterwegs, diesmal zu Hierve el Agua. Dort sind mehrere warme Quellen und riesige versteinerte Wasserfälle – unglaublich beeindruckend. Nach einer Wasserschlacht sind wir dann lange gelaufen, um uns das ganze von allen Seiten anzusehen, eigentlich mag ich ja solche Wanderungen, doch mein Knie hat mir da ein bisschen Probleme gemacht, ich hoffe, das wird nicht schlimmer – ich möchte nicht in Mexiko zum Arzt gehen müssen.

Das Wochenende verging super schnell, Sonntag Abend musste ich ja schon wieder im schönen Tamazulapam sein. Vier Tage lang hat Jessi dann hier meinen Alltag miterlebt, am Donnerstag Abend sind wir dann nach Mexiko City gefahren. Den Freitag haben wir dann mit Sightseeing verbracht, waren im Hardrock Café und haben Abends dann die Einweihung der Wohnung einiger Freunde und Jessis Abschied gefeiert. Samstag Mittag war sie dann schon wieder weg und ich musste dann allein nach Tama zurück

Zwei Wochen waren wirklich viel zu kurz, es gibt noch so viel was ich ihr zeigen wollte, da ich noch nicht mal freinehmen konnte, hat sie wirklich nur einen winzigen Teil des Landes sehen könne, aber irgendwann holen wir auch den Rest noch nach.

Und ich muss es zugeben, als Jessi gefahren ist, wäre ich am liebsten mitgefahren, ich vermisse euch doch sehr doll! Aber gut, es sind nur noch vier Monate, die mir bleiben und ich weiß, wenn der Moment des Abschieds kommt, werde ich nicht gehen wollen – so ist das Leben...


Monte Alban



Bei den Wettbewerben



Meine Schueler






Ruinen von Yagul




Ruinen von Mitla



Hierve el Agua (Wasserfaelle)




Wasserschlacht







 die Wasserfaelle von unten




ueberfuellter Metro-Tunnel in Mexiko City



Hard Rock Cafe




...und der letzte Abend

Domingo, 15 de Mayo 2011 – Ferien, Fiesta und Abschiedskummer Liebe Leute, es fehlen noch 10,5 Wochen, bis ich wieder in Deutschland bin – dementsprechend bin ich in letzter Zeit ziemlich durch den Wind. Das Wissen, alles was ich in den letzten Monaten aufgebaut einfach hinter mir zu lassen, macht mich wirklich ziemlich traurig – wer weiß schon, wann ich wieder die Möglichkeit habe, zurückzukehren. Und selbst wenn ich wieder nach Mexiko komme, dann ja nicht mehr um hier zu arbeiten... Aber natürlich denke ich nicht nur an den Abschied, sondern auch an die Ankunft und an das Wiedersehen. Denn wie es in einem Lied der Wise Guys heißt: „manchem schweren Abschied folgt ein herzlicher Empfang...“ und ich freue mich auch wirklich riesig euch alle wiederzusehen So, genug des Selbstmitleids, hier kommt der Bericht der letzten Ereignisse Nach Jessis Abreise habe ich mich wieder voll in die Arbeit gestürzt, denn meine Schüler, mit denen ich ja schon bei den Events der Secundarias Tecnicas der Gegend war wurden auch zum Regionalevent eingeladen. Ich hatte ja schon vorher erklärt, dass es sich nicht um Wettbewerbe handelte, trotzdem werden nur die besten wieder eingeladen, da war ich doch ein bisschen stolz. Somit haben wir geübt bis zum umfallen, leider musste ich im letzten Moment einen meiner Schüler austauschen, weil er mir dann plötzlich gesagt hat, dass er eigentlich überhaupt keinen Bock hat noch irgendwas zu machen – kann man nichts machen. Im allgemeinen hat mich die ganze Gruppe fast in den Wahnsinn getrieben, ich hatte das Gefühl, dass unser Stück mit jeder Probe schlechter wird. Irgendwann waren dann alle frustriert und wir sind mit einem eher nicht so guten Gefühl nach Nochixtlan gefahren. Was die Schüler dann dort abgeliefert haben war ohne Übertreibung sensationell und äußerst unterhaltsam – wie soll man denn da noch im Nachhinein mit ihnen meckern, das wäre wirklich nicht gerecht gewesen, es waren meine Schüler, die mir dann ständig gesagt haben: „sehen Sie, wenn's ernst wird, machen wir alles, was Sie uns gesagt haben.“ Na toll, ich hätte gerne vorher gewusst, wozu sie fähig sind, so hatte ich wirklich die eine oder andere schlaflose Nacht xD Bald sind die Wettbewerbe zwischen den besten des Bundesstaats Oaxaca – mal sehen, ob wir hinfahren dürfen, noch wurde uns nichts mitgeteilt, liegt vielleicht daran, dass zwischendurch Ferien waren. Ja, tatsächlich hatten wir die letzten beiden Aprilwochen frei, weil ja Ostern war. Ich habe lange überlegt, was ich denn mache und wohin ich fahre. Auf jeden Fall wollte ich nach Puerto Escondido an den Strand fahren zusammen mit ein paar Freunden, die ich in Oaxaca kennengelernt habe, die aber auch in Lagunas zur Schule gegangen sind. Nur kannte ich sie nicht, weil sie bereits abgegangen sind als ich dort angekommen bin... Der Plan war, das erste Ferienwochenende in Oaxaca zu verbringen und dann am Sonntag an den Strand zu fahren. Als ich dann da war, haben sie mir gesagt, dass sie erst noch zu ihren Eltern nach Juchitan (ca. 1h von Lagunas) fahren müssen, sie würden mich aber mitnehmen – na gut, habe ich mir gedacht, wird bestimmt lustig. Letztendlich sind wir auf ganz mexikanische Weise nicht am Sonntag gefahren sonder erst am Montag. 3 Tage habe ich dort mit der Familie meiner Freunde (Brüder) verbracht und obwohl ich ja ganz in der Nähe von meinem geliebten Lagunas war, habe ich es nicht geschafft dort vorbeizuschauen Stattdessen haben wir den Tag mit spielen und vor allem mit essen verbracht – die Familie macht wirklich sensationell gutes Essen, ich glaube ich habe in den Tagen ca. 3 Kg zugenommen xD Danach sind wir dann doch endlich an den Strand gefahren und haben dort drei Tage verbracht. In diesen Tagen ist wirklich halb Mexiko dort. Es waren große Bühnen am Strand aufgebaut wo Livebands gespielt haben und alle haben in Badelatschen oder barfuß getanzt – sehr witzig. Dortn haben wir auch die ganze Bande aus Lagunas getroffen – was kann es schöneres geben Ein bisschen doof war, dass wir keinen Platz zum schlafen hatten, eigentlich wurde uns vorher ein Zimmer versprochen, doch irgendwie hat der Typ dann plötzlich doch abgesagt – so habe wir entweder im Auto (zu viert in einem Ford Fiesta!!!) oder am Strand übernachtet, doch wirklich schlafen konnte man nicht, denn es war wirklich furchtbar heiß, naja wir sind ja nicht zum schlafen dort hin gefahren Zurück sind wir dann wieder über Juchitan gefahren und schon dort fing mein Magen an, verrückt zu spielen. Ich hatte gesagt, dass ich mit den beiden Jungs bis nach Mexiko City fahre, wir sind dann nur bis Puebla gekommen, was ich eigentlich ganz cool fand, da ich die Stadt noch nicht kannte, mir aber viele gesagt haben, dass sie wirklich wunderschön sein soll. Aufgrund meiner Magenkrankheit konnte ich die Zeit aber leider nicht so gut ausnutzen, naja ein bisschen Zeit bleibt mir ja noch, um nochmal hinzufahren. Eigentlich hatte ich den Plan, noch zu Aranza nach Tuxtla zu fahren – doch auch wenn die Busse hier Toiletten haben, wollte ich mir in meinem Zustand 13h Busfahrt ersparen... Somit war ich dann noch ein paar Tage in Mexiko City und habe es einfach mal wieder genossen, durch Läden trödeln zu können und ein bisschen allein durch die Gegend zu gurken. Ich weiß nicht genau warum, aber irgendwie fasziniert mich diese Riesenstadt. Sie ist wirklich nicht schön, im Gegenteil aber sie hat ihren ganz eigenen Charme – schwer zu beschreiben... Tja, und so schnell waren dann die 2 Wochen auch schon wieder vorbei. Hier in Tama war dann eine Woche lang die Höllen los, denn es war das Fest zu Ehren des Dorfpatronen. Am Samstag habe ich das erste mal in meinem Leben Wrestling (live!!!) gesehen, am Sonntag war hier Motocross, wo ich leider nicht hin konnte und ein äußerst umfangreiches Kulturprogramm mit den Tänzen der Region. Am Montag war dann der große Tanz, wo eine sehr bekannte Banda-Gruppe gespielt hat. Ich habe lange überlegt, ob ich da wirklich hingehen soll, denn im Grunde ist das ja nicht so meine Musik, aber es war einfach das Spektakel des Jahren und zudem hat meine Chefin mir eine billigere Karte besorgt, weil ihr Mann ja in der Regierung von Tama arbeitet. Und es hat sich gelohnt. Die Musiker wurden wie die größten Rockstars gefeiert, für uns irgendwie unvorstellbar... Ich war mit Elmar – dem Sohn unserer Chefin relativ weit vorne, da ich doch ziemlich groß bin, hatte ich somit freie Sicht, habe aber auch die Aufmerksamkeit der Musiker auf mich gezogen – sie haben von der Bühne mir geredet. Ich fand's ganz witzig, habe mir aber auch nicht viel dabei gedacht. Im Gegensatz zu vielen Leuten von hier, ständig wurde mir gesagt: „Oh Stine, sie haben ja mit dir geredet, ich hab's auch gehört...“ Das sind halt richtige Fans, ich habe mich ja wirklich nur darunter geschummelt. Die nächsten Tage gab es dann Musik und Tänze, Pferderennen und Agrarausstellungen. Die ganze Fiesta lang war der Park voll mit Ständen und Fahrgeschäften, laufen war in den Menschenmassen kaum möglich. Mir wurde vorher erzählt, dass sich das Dorf mit Menschen füllt und endlich mal mit Leben erfüllt wird – aber so richtig geglaubt habe ich das nicht, denn es ist doch sehr verschlafen hier, aber sie hatten recht, es war wirklich Ausnahmezustand Jetzt ist aber auch das vorbei und alles kehrt zur Normalität zurück, sehr sehr schade... Inzwischen hat hier die Regenzeit begonnen, was bedeutet, dass es jetzt abends meistens wie verrückt regnet und gewittert. Im Grunde ist das ja nicht so schlimm, denn abends macht man ja sowieso oft nicht mehr so viel, aber heute habe ich dann festgestellt, dass unser Dach nicht ganz dicht ist. Außerdem retten sich auch die ganzen Krabbelviecher ins (fast) Trockene – das heißt ich bin nur noch am Spinnen und Käfer töten – iiiih! Aber gut, jetzt gilt es für mich nur noch die letzten Wochen so gut wie möglich auszunutzen und nicht allzu viel über den Abschied nachzudenken, bis ganz bald meine Lieben!
 
 
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